WER ES GENAUER WISSEN WILL.

In welchen Bereichen stossen wir an die Grenzen unseres Planeten?


Erstens: Der Anteil von 10% am Treibhausgas-Ausstoss (THG) der Landwirtschaft stammt fast zu 90% aus der Tierhaltung. Wollen wir die Klimaerwärmung gemäss Pariser Abkommen auf maximal 1.5 Grad begrenzen, muss die Landwirtschaft – und damit verbunden die Ernährung der Bevölkerung – dort ansetzen. Eine Restmenge an THG ist im Ackerbau durch die Umwandlung von Humus nicht zu vermeiden. Zweitens: Das noch grössere, aber in der Öffentlichkeit weit weniger diskutierte Problem als die Klimakrise, ist die massive Überbelastung der Umwelt mit Stickstoff. Inerter Stickstoff wird der Atmosphäre entzogen und in Form von Dünger auf die Felder gebracht. Ammoniakverluste, Nitratauswaschung und unsere Ausscheidungen drohen die Ökosysteme Boden, Luft und Wasser, die Grundlage unserer Ernährung, unwiederbringlich aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Die Biodiversität als Zeiger für die Resilienz (Fähigkeit zur Regeneration nach einer Krise) unserer Ökosysteme nimmt nicht nur im Talgebiet ab, sondern vermehrt auch in den Bergzonen 1 und 2. Drittens: Die Nutzung von 40% der Ackerfläche für Futtermittel- resp. Fleischproduktion ist durch den hohen Stickstoffbedarf ein wesentlicher Treiber eines überdrehten N-Kreislaufs. Tierische Lebensmittel verbrauchen bekanntlich zehnmal mehr Ressourcen als pflanzliche Lebensmittel und belegen Flächen, welche effizienter für die menschliche Ernährung genutzt werden könnten. Fünftens: wir nehmen ca. 40% zuviel Protein zu uns und schaden so unserer Gesundheit.

Quellen:
Biodiversitätsmonitoring der Schweiz
T. Roth, Negative effects of nitrogene deposition on Swiss butterflies., 2021
Gespräch mit Matthias Meier, Dozent Nachhaltigkeit, HAFL Zollikofen

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